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Erbkrankheiten

Epilepsie beim Petit und Grand Basset Griffon Vendéen

Ein gesunder Hund, ist doch das Schönste,was es gibt. Fröhlich geht er mit uns durch sein Leben. Um einen solchen Gefährten zu haben, muss man einige Dinge berücksichtigen. 

Schon bei der Wahl des Züchters sollte man die Augen aufhalten. Hier im Wahrsten Sinnes des Wortes. Leider sind auch unsere Rassen nicht frei von erblichen Erkrankungen.

Epilepsie - das Gewitter im Gehirn

 

Die Epilepsie ist eine chronische Erkrankung des Gehirns, die bei Hunden zu den häufigsten Funktionsstörungen des Gehirns zählen.
Die Epilepsie äußert sich durch die epileptischen Anfälle, die sich meist in Krampfanfällen zeigt. Es kann zu Muskelanspannung oder Schüttelkrämpfen führen. Oft geht es einher mit Bewusstseinsstörungen, bis hin zum Bewusstseinsverlust. Es können Verhaltens- und Wesensveränderungen auftreten. Der Körper wird für das Tier völlig unkontrollierbar, es kommt zu ungewolltem Kot- und Harnabsatz, Speicheln. Die Ausprägung der epileptischen Anfälle kann unterschiedlich sein.

Man unterscheidet den Grand Mal (generalisierter Anfall), der etwa 70 – 80% der Anfälle ausmacht und den Petit Mal (partieller Anfall), bei dem nur Muskelpartien oder einzelne Gliedmaßen betroffen sind.

Bei mit häufigen Anfällen, bei denen die Erholungsphasen ungenügend sind und die Anfälle heftig und lange andauernd sind - man spricht dann von einem status epilepticus. Je länger so ein Zustand anhält, desto größer ist, insbesondere beim Grand Mal, die Gefahr einer irreversiblen Schädigung des Gehirns oder je nach Anfallsform auch die eines tödlichen Verlaufes.

1 Formen der Epilepsie:

Die primäre Epilepsie, auch genannt echte, idiopathische oder vererbliche Epilepsie.

Die sekundäre Epilepsie, auch genannt symptomatische oder erworbene Epilepsie ist, wie der Name schon sagt, durch eine durch äußere Einflüsse entstandene Epilepsie. Für diese kann es viele Ursachen geben: Hirntumore, Gehirnschaden durch äußere Einwirkungen (z.B. Schlag auf den Kopf, Hitzeschlag oder Vergiftungen), Umwelt-Belastungen mit Blei, Quecksilber, Vanadium, PVC, Titan, Zirkonium, Asbest, Beryllium, Arsen, Formaldehyd, Lösungsmittel wie Toluol und Xylol usw., Stoffwechselerkrankungen, Gehirninfektionen, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Herzerkrankungen

Epilepsie kann nicht als Krankheit diagnostiziert werden - sie wird eher durch ein Ausschlussverfahren "festgestellt".

Können alle organischen und Umweltfaktoren ausgeschlossen werden, spricht man von einer idiopathischen Epilepsie.

2 Epilepsie ist vererbbar

Bei der vererblichen Epilepsie gibt es von Anfang an eher generalisierte Anfälle. Sie treten meistens zwischen dem ersten und fünften Lebensjahr des Hundes auf. Außerhalb der Anfälle zeigen sich die Tiere völlig unauffällig, auch die klinischen Parameter sind normal.

Man unterscheidet drei Arten der Vererbung:

  1. dominant: Mindestens ein Elterntier trägt das dominante Gen, das so an den Wurf weitergegeben wird: 50% des Wurfes sind Trägers des Gens, bei einem teil davon kommt die Epilepsie zu Ausbruch

  2. einfach rezessiv: beide Elterntiere haben die gleiche Veranlagung (gleichartige Gene), dieses Paar (Gene) wird an den Wurf weitergegeben: 75% des Wurfes sind Träger, ca. 25% zeigen eine Epilepsie, 50% sind „nur“ Träger, 25% sind Trägerfrei

  3. polygenetisch rezessiv:beide Elterntiere haben für sich unterschiedliche Gene, die einzeln keine Wirkung haben, aber in der Kombination die Krankheit vererben: 30- 40% des Wurfes sind Träger, bei einigen Tieren kommt die Erkrankung zum Ausbruch

Das Schwierige in der Zucht ist nun, die Träger zu erkennen. Der Träger muss nicht an Epilepsie erkranken (oder erst lange nach dem Deckakt).

Das nächste Problem ist die Auswirkung auf den Wurf. Die Tiere, bei denen Epilepsie sichtbar wird, sind zu identifizieren - aber erst wenn sie mindestens ein Jahr alt sind. Problematischer ist es mit dem Rest des Wurfes: welche Tiere "nur" Träger des defekten Gens (und damit potentielle Weitervererber) sind, lässt sich nicht feststellen.
In allen Fällen ist das sicherste, die Welpen aus diesem Wurf auf keinen Fall zur Zucht zu verwenden. Ähnliches gilt auch für die Eltern.
Man kann natürlich die Wahrscheinlichkeit, woher der Defekt kommt, eingrenzen.
Hat ein Muttertier bereits mehrere gesunde Würfe hinter sich, und treten bei einem neuen Deckrüden plötzlich Epilepsien im Wurf auf, kann man weiterforschen.

Sind in der Linie des Rüden schon Epilepsiefälle aufgetreten, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Rüde ein dominantes Gen trägt, groß - aber nicht sicher (es könnte ja noch ein polygenetischer Fall sein). Treten in zwei Würfen mit verschiedenen Hündinnen und dem gleichen Deckrüden in beiden Würfen Epilepsieerkrankungen auf, kann man davon ausgehen, dass der Deckrüde Träger des Gens ist und er somit aus der Zucht entfernt werden sollte. Die Welpen sind hier ebenfalls nicht zur Zucht heranzunehmen.

3 Behandlung von Epilepsie


Primäre Epilepsie ist nicht heilbar.

Mit verschiedenen Medikamenten kann die Anfallshäufigkeit gemindert werden, sogar bis zur Anfallsfreiheit. weitere Möglichkeiten, Anfälle zu verhindern. Wobei bis zu 20% der Hunde therapieresistent sind. Bei weiteren 30-40% kann eine Reduktion der Anfälle bis zu 50% erreicht werden, gegebenenfalls auch unter Hinzunahme weiterer Medikamente. Bei ca. 30 – 40% der Tiere kann die Anfallsfreiheit erreicht werden.

  • Vermeidung von leuchtenden/blinkenden Lichtquellen

  • Vermeidung von chem. Reizstoffen (z.B. Geruch Kloreiniger, Parfum etc.)

  • Vermeidung von Toxinen/Gift wie Zigarettenqualm, Autoabgasen (Spaziergänge besser in freier Natur), Chemikalien (im Haushalt) wie starkt duftende Reiniger, WC-Reiniger, Frischluftsprays, Bleichmittel, Lösungsmittel u.ä.), Flohsprays und Halsbänder, Möbelreiniger und Frischtluftsprays, Parfüms (auch Badezusätze)

  • keine Haarsprays verwenden wenn der Hund anwesend ist, direkt danach gründlich lüften

  • körperliche Bewegung/Spaziergänge bei kaltem Wetter. Ohne ausreichende Bewegung kann kein Körper funktionieren

  • Vermeidung von Wolle (Bettzeug, Liegekissen etc) - Tabletten gegen Herzwurm können Epi-fördernd sein

  • Vermeidung von BHA/BHT

  • Vermeidung von Dufttüchern im Trockner

  • Vermeidung von Duftstoffen in der Waschmaschine

  • Zucker/Melasse/Sirup

  • Trockenfutter/Trockenleckerlis

  • Plastiknäpfe/-flaschen/-futteraufbewahrungsbehältnisse/- körbchen

  • billige Keramik-Näpfe

  • Staub

  • Stress

  • Vermeidung Fressen von Katzen- oder Hundekot

  • KEINE Impfungen

  • unnötige Wurmkuren, besser bei Wurmbefall eine natürliche schonende Wurmkur

  • Vermeidung von frischen Farb- und Lackstoffen

  • Überhitzung

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